Die SPÖ Zirl rechnet mit dem Aus für das Projekt und will das Land Tirol mit ins Boot holen.
Die Politik plant bereits für die Zeit nach dem letzten Vorhang für das Projekt.
Bild: Teamwerk
In Zirl scheint die Gemeindepolitik mittlerweile mit einem Scheitern des Kaiser-Max-Hauses zu rechnen. Nach der negativen Stellungnahme aus der Landesabteilung für Raumordnung, die TT hat berichtet, laufen nun bereits die Weichenstellungen für Alternativprojekte. So tüftelt etwa die SPÖ Zirl - die stimmenstärkste Partei, die sich bis dato immer als Verfechter des Kaiser-Max-Hauses präsentiert hat - an weiteren Möglichkeiten für die Kirchstraße.
Suche nach Alternativen
Die Sozialdemokraten werden in der Gemeinderatssitzung kommende Woche den Antrag einbringen, das Land mit ins Boot zu holen. Möglich machen soll das eine Zusammenarbeit mit dem Bodenbeschaffungsfonds, wie SP-Chef Walter Draxl erklärt: "Der Fonds kauft Grundstücke für das Land an, auf denen wichtige wirtschafts- und raumordnungspolitische Entwicklungen stattfinden sollen." Wenn Zirl hier eine Zusammenarbeit mit dem Fonds zusammenbrächte, könnten gemeinsam mit dem Land die Zielsetzungen für die Kirchstraße formuliert werden, meint Draxl.
Dass die SPÖ Zirl einen Schwenk in Richtung Alternativensuche macht und dem Kaiser-Max-Haus keine Chancen mehr einräumt, begründet Draxl mit einer möglicherweise langen Wartezeit bis Projektbeginn. "Bis alle Rechtsmittel ausgeschöpft sind, könnten drei bis vier Jahre vergehen. Die Betreiber werden 2008 die Reißleine ziehen", ist er überzeugt und möchte, wenn es so weit ist, eine Alternative bei der Hand haben.
Vize-BM Josef Kreiser, dessen Liste bisher ebenfalls den umstrittenen Bau vertei-digt hat, gibt sich derzeit noch diplomatisch: "Wir werden den SP-Antrag in der Fraktion prüfen und haben ihn im Ausschuss nicht vorschnell abgelehnt. Wir sind auf jeden Fall offen, wenn es um die Zentrumsentwicklung in Zirl geht."
Projektanten gesprächsbereit
Weil die Kaufoptionen auf die Grundstücke der Kirchstraße bei den Kaiser-Max-Projektanten liegt, wird bei der von der SPÖ angestrebten Variante die Gemeinde mit ihnen Verhandlungen aufnehmen müssen. Projektbetreiber Hannes Unterluggauer zeigt sich gesprächsbereit: "Als Zirler sage ich, dass in der Kirchstraße auf jeden Fall etwas passieren muss. Wenn es darum geht, eine konstruktive Lösung zu finden, sind wir für alles offen."
Auch die Zirler ÖVP wird nächste Woche einen Antrag einbringen, der sich mit der Zukunft des Ortskernes beschäftigt. Friedrich Pletzer sieht den SPÖ-Antrag allerdings als eine Reaktion auf die ÖVP-Vorschläge. "Für mich schließt die SPÖ hier aus der Hüfte. Wir brauchen ein ganzheitliches Konzept für den Ortskern und fordern einen umfassenden Ideenwettbewerb."
Von Nikolaus Paumgartten
13.12.2007
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