
Knalleffekt rund um den umstrittenen Würfel-Bau in Zirl. Die Projektanten legen die Pläne ad acta.
Auf den Turm- folgte der Würfelentwurf.
Bild: Fotos: Teamwerk, Gspan
"Mit ein bisschen Wehmut, aber ohne Gram ziehen wir uns von dem Projekt zurück", erklärten die Projektanten Wolfgang Hütter und Hannes Unterluggauer gestern exklusiv gegenüber der Tiroler Tageszeitung, Damit geht ein Kapitel zu Ende, das Zirl seit Mai beschäftigt und schließlich sogar zu einer Volksbefragung über das Bauwerk geführt hatte.
Den letztendlichen Ausschlag für das Ende des Kaiser-Max-Hauses habe die negative Stellungnahme der Landesabteilung für Raumordnung Mitte Dezember gegeben. "Damit haben wir das Gefühl bekommen, dass das Land nicht mehr hinter dem Projekt steht", erklärt Unterluggauer.
Enttäuschung über Land
Und das sei verwunderlich. Schließlich hätte Landesrat Hannes Bodner bei der Besprechung über den zweiten Entwurf, den Würfelbau, seine Zustimmung bekundet.
"Damals waren Mitarbeiter des Landesrates, der Zirler Bürgermeister und auch seine beiden Vize anwesend", erinnert sich Unterluggauer. Und Bodner habe gemeint, dass er sich das so nun vorstellen und man mit seiner Zustimmung rechnen könne.
"Nur deshalb haben wir das Projekt weiterbetrieben. Hätte es gleich geheißen, dass wir keine Chance haben, dann hätten wir uns Zeit und Geld gespart und uns früher davon verabschiedet", erklärt Hütter.
Ab Jänner 2008 wäre nun das Aufrechterhalten der Kaufoptionen für die Grundstücke an der Kirchstraße teuer geworden. Weitere Verzögerungen und das Risiko eines langen Bauverfahrens wollten die Projektanten deshalb nicht hinnehmen. Mit 20. Dezember haben sie drei Fünftel der Kaufoptionen zurückgelegt und damit das Ende des Projektes besiegelt. Zwei Optionsverträge bleiben allerdings in den Händen von Wolfgang Hütter.
Gemeinde ist nun gefordert
Und dieser zeigt sich bereit, an einer sinnvollen Zentrums-entwicklung für Zirl mitarbeiten zu wollen: "Ich bin bei einer konstruktiven Lösung dabei." Allerdings müsse die Gemeinde nun Verhandlungen mit den anderen Grundstückseigentümern aufnehmen und sich um die frei gewordenen Optionen auf die Flächen bemühen.
Das Resümee der beiden fällt zwiespältig aus. Auf der einen Seite steht die Enttäuschung über das Land, auf der anderen Seite die positive Unterstützung durch die Gemeinde.
Wolfgang Hütter: "Der Gemeinderat ist zu zwei Dritteln hinter dem Projekt gestanden." Und Hannes Unterluggauer bereut nichts: "Ein paar Dinge würden wir anders machen. Aber wir würden es wieder machen."
Von Nikolaus Paumgartten
21.12.2007
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