Samstag, 22. Dezember 2007

Projektanten klüger als 2/3 des Gemeinderates? Aus für Kaiser Max Turm

Der Rückzug der beiden Projektanten Unterluggauer und Hütter vom Projekt Kaiser Max Turm ist positiv zu bewerten. Die beiden Herren haben die Zeichen der Zeit erkannt und aus der ablehnenden Haltung des Landes und der Bevölkerung die richtige Schlußfolgerung gezogen, was leider von 2/3 des Zirler Gemeinderates nicht behauptet werden kann. Die von der Zirler Bevölkerung gewählten Vertreter der Fraktionen SPÖ, Zirl Aktiv und FPÖ haben bis zur letzten Gemeinderatssitzung am 19. 12. am Projekt festgehalten..... ein Trauerspiel, in der nur "stur" und ohne Vernunft, arrogant und präpotent ein Projekt vorangetrieben wurde, ohne Alternativen zu überlegen, ohne auf die Bedürfnisse der AnrainerInnen und der Zirler Bevölkerung wirklich einzugehen und ohne sachlich überzeugende Argumente einzubringen.

Den Zirler BürgerInnen bleibt nun nur eine vage Hoffnung - die ja bekanntlich zuletzt stirbt - dass bei zukünftigen Projekten in der Kirchstraße, welche ja unbestritten äußerst notwendig wären, mit mehr Feingefühl, Diplomatie und Offenheit, mit mehr ästhetischem Empfinden und wirklich nachvollziehbaren sachlichen Argumenten an einer attraktiven Lösung gearbeitet wird.

Mit freundlichen Grüßen
Regina Stolze-Witting

In Zirl wird es kein Hochhaus geben (Quelle: ORF Radio Tirol 22.12.2007)

Das umstrittene Kaiser-Max-Haus in Zirl ist Geschichte. Wie die "Tiroler Tageszeitung" am Samstag berichtete, legten die Projektbetreiber die Pläne für das umstrittene Hochhaus ad acta.

Ende des Projekts besiegelt
Die Abteilung Raumordnung des Landes hatte an dem Hochhausprojekt in Zirl einiges auszusetzen. Auch ästhetisch gefiel der Turm offenbar nicht. Die Projektbetreiber erklären deshalb den Rückzug. Wie es heißt, wäre das Aufrechterhalten der Kaufoption für die notwendigen Grundstücke ab Jänner 2008 teurer geworden.

Weitere Verzögerungen und das Risiko eines langen Bauverfahrens wollten die Projektanten offenbar nicht hinnehmen. Sie legten einen guten Teil der Kaufoptionen zurück und besiegelten damit das Ende des Projekts.


Abfuhr bei Volksbefragung
Das Kaiser-Max-Haus beschäftigte die Gemeinde Zirl seit vergangenem Mai und führte zu einer Volksbefragung. Mit einem eindeutigen Nein für das ehrgeizige Projekt ging diese aus. Der Zirler Gemeinderat stand allerdings zu zwei Dritteln hinter dem Projekt.

tirol.ORF.at; 21.12.07
Das Kaiser-Max-Haus in Zirl kommt beim Land offensichtlich nicht gut an. Die Abteilung Raumordnung hat an dem Hochhausprojekt einiges auszusetzen, auch ästhetisch gefällt der Turm im Land nicht.

Kaiser-Max-Haus in Zirl ist Geschichte (Quelle: TT vom 22.12.2007)




Knalleffekt rund um den umstrittenen Würfel-Bau in Zirl. Die Projektanten legen die Pläne ad acta.
Auf den Turm- folgte der Würfelentwurf.
Bild: Fotos: Teamwerk, Gspan

"Mit ein bisschen Wehmut, aber ohne Gram ziehen wir uns von dem Projekt zurück", erklärten die Projektanten Wolfgang Hütter und Hannes Unterluggauer gestern exklusiv gegenüber der Tiroler Tageszeitung, Damit geht ein Kapitel zu Ende, das Zirl seit Mai beschäftigt und schließlich sogar zu einer Volksbefragung über das Bauwerk geführt hatte.

Den letztendlichen Ausschlag für das Ende des Kaiser-Max-Hauses habe die negative Stellungnahme der Landesabteilung für Raumordnung Mitte Dezember gegeben. "Damit haben wir das Gefühl bekommen, dass das Land nicht mehr hinter dem Projekt steht", erklärt Unterluggauer.

Enttäuschung über Land


Und das sei verwunderlich. Schließlich hätte Landesrat Hannes Bodner bei der Besprechung über den zweiten Entwurf, den Würfelbau, seine Zustimmung bekundet.

"Damals waren Mitarbeiter des Landesrates, der Zirler Bürgermeister und auch seine beiden Vize anwesend", erinnert sich Unterluggauer. Und Bodner habe gemeint, dass er sich das so nun vorstellen und man mit seiner Zustimmung rechnen könne.

"Nur deshalb haben wir das Projekt weiterbetrieben. Hätte es gleich geheißen, dass wir keine Chance haben, dann hätten wir uns Zeit und Geld gespart und uns früher davon verabschiedet", erklärt Hütter.

Ab Jänner 2008 wäre nun das Aufrechterhalten der Kaufoptionen für die Grundstücke an der Kirchstraße teuer geworden. Weitere Verzögerungen und das Risiko eines langen Bauverfahrens wollten die Projektanten deshalb nicht hinnehmen. Mit 20. Dezember haben sie drei Fünftel der Kaufoptionen zurückgelegt und damit das Ende des Projektes besiegelt. Zwei Optionsverträge bleiben allerdings in den Händen von Wolfgang Hütter.

Gemeinde ist nun gefordert

Und dieser zeigt sich bereit, an einer sinnvollen Zentrums-entwicklung für Zirl mitarbeiten zu wollen: "Ich bin bei einer konstruktiven Lösung dabei." Allerdings müsse die Gemeinde nun Verhandlungen mit den anderen Grundstückseigentümern aufnehmen und sich um die frei gewordenen Optionen auf die Flächen bemühen.

Das Resümee der beiden fällt zwiespältig aus. Auf der einen Seite steht die Enttäuschung über das Land, auf der anderen Seite die positive Unterstützung durch die Gemeinde.

Wolfgang Hütter: "Der Gemeinderat ist zu zwei Dritteln hinter dem Projekt gestanden." Und Hannes Unterluggauer bereut nichts: "Ein paar Dinge würden wir anders machen. Aber wir würden es wieder machen."

Von Nikolaus Paumgartten
21.12.2007

Montag, 17. Dezember 2007

Tagesordnung kommende Gemeinderatssitzung am 19. 12. 2007

Öffentliche Gemeinderatssitzung am Mittwoch, den 19. 12. 2007
Beginn: 19 Uhr
Ort: Gemeindeamt, Sitzungssaal, Bühelstraße 1

Tagesordnung:


1. Kenntnisnahme des Gemeinderatsprotokolls vom 17.10. 2007 und vom 28.11.2007
2. Steuern, Gebühren und Abgaben für das Jahr 2008
3. Beschluss zum Voranschlag für das Jahr 2008
4. Innauenprojekt Dirschenbach
5. Antrag der SPÖ Zirl um einen außerordentlichen Heizkostenzuschuss
6. Antrag der Zirler Volkspartei zur Auszahlung der Subventionen 2007
7. Ansuchen Robert Wild für die "Fuhntroger" um Zuschuß zur Restaurierung der Fahne
8. Subventionsansuchen Union Eissportklub Zirl
9. Subventionsansuchen Markus Geyr für die big band "sa-wi-du-bap"
10. Ansuchen Musikverein Zirl um finanzielle Unterstützung für das Cäcilienkonzert
11. Subventionsansuchen der Senioren, Pensionisten und der Pfarre für die Weihnachstfeier
12. Sondersubventionsansuchen für das 40-Jahr Jubiläum der Bibliothek Zirl
13. Sondersubvetnionsansuchen des Zirler Kirchenchors für die Japan Reise
14. Änderung der Wasserleitungsgebührenordnung der MG Zirl
15. Ansuchen der LKW Tankstellen Betreiber GmbH um Betriebsansiedelung
16. Auflegung und Erlassung eines allg. und ergänz. Bebauungsplanes sowie einer Widmungsänderung für das Bauvorhaben "Betreutes Wohnen" auf GP 1653/1, KG Zirl
17. Antrag der SPÖ Zirl betreff Eintritt in Verhandlungen mit dem Bodenbeschaffungsfonds zwecks Ankauf der Grundstücke mit Optionsverträgen in der Kirchstraße
18. Antrag der Zirler Volkspartei betreffend Prüfung der Übernahme Optionsverträge westliche Kirchstraße
19. Ansuchen Ing. Helmut Rasinger um Auflegung und Erlassung eines allg. und ergänz. Bebauungsplanes für Gst. Nr. 409 und um Auflegung und Erlassung einer Widmungsänderung der selbigen Liegenschaft auf Hotelsonderfläche (Meilstraße)
20. Ansuchen Karl Heinz Ruepp um Grundtausch für Grundabtretung auf Gst.-Nr. 2898/1 (Eigenhofen)
21. Ansuchen Manuel und Andreas Kiss um Auflegung und Erlassung eines ergänz. Bebauungsplanes für eine gekoppelte Bauweise auf Gst.-Nr. 2664/9 (Klammweg)
22. Ansuchen Stefan Suitner um Erstattung der Vermessungskosten und Errichtung einer Mauer auf Gst.-Nr.354/3 (Franz-Plattner-Straße)
23. Ansuchen TIWAG um Teilverkabelung MNr. 199/neu MNr. 122, Abschluß eines Dienstbarkeitsvertrages
24. Ansuchen RA Dr. Walch für Brigitte Durnthaler um Ankauf von 31m² von der MG Zirl
25. Ansuchen um Absonderung von Holz- und Streunutzungsrechten von Ernst Heckl an Gerda und Franz Stecher
26. Antrag Bgm. Schneider zur Fassung eines Grundsatzbeschlusses betreffend Grundverkauf in Eigenhofen (ehemalige Liegenschaften Sailer)
27. Ansuchen Bgm. Schneider um Beauftragung eines Statikers zur Feststellung der Bausubstanz und Statik für eine eventuelle Aufstockung der Hauptschule Zirl (Am Anger)
28. Stellungnahme Bgm. Schneider zum Beschluss des ergänzenden Bebauungsplanes der Fam. Hrdlovics für Gst.-Nr. 3319, KG Zirl (Am Anger)
29. Stellungnahme der Landesregierung - Abt. Raumordnung zum Kirchstraßenprojekt
30. Antrag der Zirler Volkspartei zur nachhaltigen Dorferneuerung im Zentrum
31. Anträge, Anfragen, Allfälliges
32. Vertrauliches

Vier Tagesordnungspunkte rund um "Kaiser Max Haus" bzw. Kirchstraßenprojekt bei der nächsten Gemeinderatssitzung

Liebe Zirlerinnen und Zirler,

das Land hat fachlich fundiert und ganz sachlich festgestellt, dass der Zirl Tower nicht geeignet ist, das Ortzentrum von Zirl zu beleben und auch aus raumplanerischer Sicht abzulehnen ist. Das ist eine klare Ansage an das Projekt und zeigt, dass die 82 Einsprüche von Zirlerinnen und Zirlern sehr berechtigt waren!

Am kommenden Mittwoch hat der Gemeinderat das Recht, eine Stellungnahme an das Land zu beschließen. Aufgrund der Anträge von SPÖ und ÖVP werden nunmehr andere Varianten zur Belebung des Ortskernes geprüft. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Vernunft hat im Zirler Gemeinderat gesiegt!

Wir begrüßen, dass die SPÖ die Zeichen der Zeit erkannt hat und gemeinsam mit dem Frischen Wind und der ÖVP ernsthaft andere Alternativen zur Belebung des Ortszentrums gemeinsam mit dem Land Tirol prüfen will!

Der Zirler Gemeinderat sollte in seiner Stellungnahme (Tagesordnungspunkt 29) dem Land Tirol mitteilen, dass das vorliegende Projekt von der Gemeine Zirl nicht mehr weiterverfolgt wird, sondern andere Lösungen gemeinsam mit der Bevölkerung gesucht werden.

Sollte der Zirl Tower nicht schon „gefallen“ sein, dann können wir jedenfalls berichten, dass die Gespräche mit Anrainern über die Ergreifung von Rechtsmitteln sehr positiv verlaufen sind. Auch die Errichtung eines Bankkontos mit dem Titel „Spenden gegen den Turm“ ist mit den heimischen Banken vorbesprochen und unser Anwalt denkt schon über mögliche Einsprüche in den weiteren langwierigen Verfahren nach.

Alle engagierten Zirlerinnen und Zirler sind eingeladen, sich selbst bei der kommenden Gemeinderatssitzung am Mittwoch, den 19.12.2007, ab 19:00 Uhr, ein Bild zu machen, welche Beschlüsse der Gemeinderat in dieser Sache fassen wird.

Unser Motto lautet:

ES IST SCHÖN IN ZIRL ZU LEBEN;

AUCH WENN ES KEIN HOCHHAUS GIBT;

ODER GERADE DESWEGEN!



Mit freundlichen Grüßen
Beate & Manfred Krapf

Abschied vom umstrittenen Kaiser-Max-Haus, TT-Berichterstattung vom 13.12.2007

Die SPÖ Zirl rechnet mit dem Aus für das Projekt und will das Land Tirol mit ins Boot holen.
Die Politik plant bereits für die Zeit nach dem letzten Vorhang für das Projekt.
Bild: Teamwerk

In Zirl scheint die Gemeindepolitik mittlerweile mit einem Scheitern des Kaiser-Max-Hauses zu rechnen. Nach der negativen Stellungnahme aus der Landesabteilung für Raumordnung, die TT hat berichtet, laufen nun bereits die Weichenstellungen für Alternativprojekte. So tüftelt etwa die SPÖ Zirl - die stimmenstärkste Partei, die sich bis dato immer als Verfechter des Kaiser-Max-Hauses präsentiert hat - an weiteren Möglichkeiten für die Kirchstraße.

Suche nach Alternativen

Die Sozialdemokraten werden in der Gemeinderatssitzung kommende Woche den Antrag einbringen, das Land mit ins Boot zu holen. Möglich machen soll das eine Zusammenarbeit mit dem Bodenbeschaffungsfonds, wie SP-Chef Walter Draxl erklärt: "Der Fonds kauft Grundstücke für das Land an, auf denen wichtige wirtschafts- und raumordnungspolitische Entwicklungen stattfinden sollen." Wenn Zirl hier eine Zusammenarbeit mit dem Fonds zusammenbrächte, könnten gemeinsam mit dem Land die Zielsetzungen für die Kirchstraße formuliert werden, meint Draxl.

Dass die SPÖ Zirl einen Schwenk in Richtung Alternativensuche macht und dem Kaiser-Max-Haus keine Chancen mehr einräumt, begründet Draxl mit einer möglicherweise langen Wartezeit bis Projektbeginn. "Bis alle Rechtsmittel ausgeschöpft sind, könnten drei bis vier Jahre vergehen. Die Betreiber werden 2008 die Reißleine ziehen", ist er überzeugt und möchte, wenn es so weit ist, eine Alternative bei der Hand haben.

Vize-BM Josef Kreiser, dessen Liste bisher ebenfalls den umstrittenen Bau vertei-digt hat, gibt sich derzeit noch diplomatisch: "Wir werden den SP-Antrag in der Fraktion prüfen und haben ihn im Ausschuss nicht vorschnell abgelehnt. Wir sind auf jeden Fall offen, wenn es um die Zentrumsentwicklung in Zirl geht."

Projektanten gesprächsbereit

Weil die Kaufoptionen auf die Grundstücke der Kirchstraße bei den Kaiser-Max-Projektanten liegt, wird bei der von der SPÖ angestrebten Variante die Gemeinde mit ihnen Verhandlungen aufnehmen müssen. Projektbetreiber Hannes Unterluggauer zeigt sich gesprächsbereit: "Als Zirler sage ich, dass in der Kirchstraße auf jeden Fall etwas passieren muss. Wenn es darum geht, eine konstruktive Lösung zu finden, sind wir für alles offen."

Auch die Zirler ÖVP wird nächste Woche einen Antrag einbringen, der sich mit der Zukunft des Ortskernes beschäftigt. Friedrich Pletzer sieht den SPÖ-Antrag allerdings als eine Reaktion auf die ÖVP-Vorschläge. "Für mich schließt die SPÖ hier aus der Hüfte. Wir brauchen ein ganzheitliches Konzept für den Ortskern und fordern einen umfassenden Ideenwettbewerb."

Von Nikolaus Paumgartten
13.12.2007